Impressionen eines Reiseteilnehmers:
Am Donnerstag um 13.00 Uhr ging’s pünktlich los mit dem Bus zum Flughafen Frankfurt. Dort erwartete uns eine kleine Maschine der Lufthansa, um uns in eineinhalb Stunden nach Danzig zu bringen. Der Flug in der kleinen Maschine war etwas holprig, aber uns 34 Teilnehmer hat das nicht erschüttert.
Nach dem Abendessen und dem Empfang durch unseren polnischen Reiseführer Marian machten wir noch einen kleinen Bummel durch die Altstadt der ehemaligen freien Reichsstadt Danzig. Übernachtet haben wir im Hotel „Wolne Miasko“.
Am nächsten Morgen ging’s nach Oliva zu einem ganz besonderen Orgelkonzert. Am Seesteg in Zoppot an der Ostsee erfrischte uns jodhaltige Luft, und am Nachmittag konnten wir Gdingen genießen samt Konzert einer Militärkapelle und einer Schiffsparade.
Unter sachkundiger und humorvoller Führung von Marian ging es am nächsten Tag zur Festung Marienburg, die vom 13. bis 15. Jahrhundert vom „Orden der heiligen Jungfrau Maria des deutschen Hauses in Jerusalem“, kurz vom „Deutschen Orden“ erbaut wurde. Vielfach umgebaut, zerstört und wieder aufgebaut, ist sie heute mit ihrem Schlossmuseum ein wichtiger Teil deutsch-polnischer Geschichte.
Weiter ging’s dann nach Masuren: über Allenstein und Sensburg durch eine herrliche Landschaft nach Nikolaiken, wo am Abend nach altem Brauch der „Stinthengst“ in den Spirdingsee geworfen und das mit einem abschließenden Feuerwerk gefeiert wurde.
Am nächsten Vormittag fuhren wir mit einem Fahrgastschiff ein Stück auf den Spirdingsee hinaus. Nach dem Mittagessen in einem Fischlokal, das durch einen Wolkenbruch kaum beeinträchtigt wurde, besuchten wir dann die „Wolfsschanze“. Das „Führerhauptquartier“ im Rastenburger Wald war eine kleine Stadt für sich. Nach dem Attentat vom 20.Juli 1944 durch Graf Stauffenberg verließ Hitler diesen Ort und lebte hauptsächlich auf dem Obersalzberg.
Ein wunderbares Orgelkonzert in dem „schönsten Barockbau im nördlichen Polen“, in der Klosterkirche „Heilige Linde“, erquickte uns wieder nach dem düsteren Erlebnis der „Wolfsschanze“.
Am nächsten Tag wurde Warschau angesteuert. Durch schier endlose, wunderbare Baumalleen, an vielen Seen und vielen Weißstörchen vorbei, konnte der Kontrast zur Millionenstadt Warschau nicht größer sein. Im „Novotel“ mit 31 Stockwerken bezogen wir unser Quartier und besuchten dann die nähere Umgebung. Wir sahen das Stadtschloss der polnischen Könige, die Sigismundsäule, die Gedenkstätten für den Ghetto-Aufstand (die Stätte von Brandts Kniefall) und den Warschauer Aufstand. Nach dem Abschied von unserem polnischen Reiseführer Marian, der uns sehr sachkundig geführt hatte, sahen wir noch das Königsschloss Wilanow vor den Toren Warschaus und den Bäderpark mit den Denkmälern für Chopin und Liszt.
Dann ging’s gen Praszka, wo wir um 19.00 Uhr von unseren polnischen Freunden zum Empfang und zu einem gemeinsamen Abendessen eingeladen waren.
17 Teilnehmer unserer Reisegruppe waren privat bei polnischen Familien untergebracht, die anderen 17 in einem kleinen Hotel „Starpolski Goscinie“ mitten in der Pampa.
Am vorletzten Tag fuhren wir mit unseren polnischen Freunden nach Pitschen (Byczyna), besichtigten die Stadt, eine Holzburg und die Holzschrotkirche „Zum heiligen Johannes“ in Bischdorf. Die Gemeinde Pitschen stellte sich im Tagungssaal im Rathaus vor und das „Zentrum für Sozialintegration“ gab Einblicke in seine Arbeit.
In Praszka hörten wir noch einen Vortrag von Janusz über die Bevölkerungsentwicklung in Polen, bevor wir dann das Abschiedsessen in Gorzów Slaski (Landsberg/Warte) zusammen mit unseren Gastgebern bei Tanz und Musik einnahmen. Das war ein toller Abschluss einer erlebnisreichen Woche!
Vielen Dank den Initiatoren der Reise und dem Busfahrer, der uns sicher 1230 km kreuz und quer durch Polen chauffiert hatte.
Klaus Fußer
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