Bürgerreise 2014 nach Oignies

Bürgerreise 2014 über Flandern zur Partnergemeinde Oignies im Artois / Frankreich

Vom 10. bis 12. Oktober waren 33 Bürger von Mutterstadt in der nordfranzösischen Partnerstadt Oignies, um dort das zehnjährige Jubiläum der Partnerschaft zu feiern. Mit von der Partie waren Bürgermeister Hans-Dieter Schneider und sein Vorgänger Ewald Ledig. In Oignies stieß noch Landtagsvizepräsidentin Hannelore Klamm zu der Gruppe.

Auf der Jubiläumsfeier hielten die beiden Bürgermeister Jean Pierre Corbisez und Hans-Dieter Schneider die Festreden, Grußworte sprachen Hannelore Klamm, der Beigeordnete Patrick Callot und die Vorsitzenden der beiden Partnerschaftsvereine Serge Debuisson und Hans-Dieter Kuch. Ein weiterer Höhepunkt der Feier war am folgenden Morgen die Taufe des „Mutterstadter Verkehrskreisels“.

Seine Eindrücke von der gesamten Reise schildert der Mutterstadter Teilnehmer Klaus Fußer:

Pünktlich um 7.00 Uhr am Mittwoch, dem 8.10.2014, trafen sich 33 kosmopolitisch angehauchte Mitglieder und Freunde des Partnerschaftsvereins Mutterstadt am Messplatz, um mit dem Bus der Fa. Rau (Fahrer „Onkel Bernd“) nach Frankreich zu fahren. Im regendurchnässten bizarren Luxemburg stieg unser Reiseführer Monsieur Luc zu und in Wavre ging’s zum Mittagstisch. Unser erstes großes Ziel hieß Gent, wo wir die Altstadt und den berühmten Genter Altar in der Kathedrale St. Bravo bewunderten. Der Regen hatte aufgehört, und so konnten wir ungestört durch die Stadt bummeln.

Um 19.00 Uhr trafen wir in Brügge ein, wo wir im Hotel „Weinebrugge“ für zwei Nächte Unterkunft fanden. Das in Westflandern nur 12 km von der Küste entfernt gelegene, auch „Venedig des Nordens“ genannte Brügge erkundeten wir zu Fuß, besuchten unter anderem das Fritmuseum, das Chocomuseum und eine Bootsfahrt auf einigen der vielen Kanäle zeigte uns den mittelalterlichen Charakter der Stadt besonders gut. Eine sehr originelle Bierprobe mit den bekannten guten belgischen Bieren rundete den Tag gelungen ab. Sehr beeindruckend die vielen Radfahrer, die in dieser Stadt fast immer Vorfahrtsrecht hatten.

Am Freitag machten wir einen Gang durch Damme mit seinen kleinen, weiß getünchten Häuschen, während wir dann bei herrlichem Wetter in Knokke-Zeebrugge das Wasser der Nordsee auf unserer Haut spüren konnten. In Gravelinne in der Nähe von Dünkirchen hatten wir Gelegenheit zum Mittagessen, bevor es dann weiter ging ins Parc-Hotel in unmittelbarer Nähe zu Oignies.

Nach einer kurzen Erfrischung wurden wir um 19.00 Uhr in der „Halle Lemaire“ zusammen mit Gästen aus Buxtonging/England von den Gemeindevertretern offiziell empfangen, und entsprechend haben wir das zehnjährige Bestehen der Partnerschaft (Jumelage) Oignies - Mutterstadt gefeiert. Nach dem reichhaltigen Büffet ging es wieder ins Hotel oder zu privaten Gastgebern.

Am nächsten Morgen um 10.30 Uhr wurde der „Kreisel von Mutterstadt“ bei strömendem Regen eingeweiht und die Feier mit den jeweiligen Nationalhymnen musikalisch untermalt. 535 km zwischen den beiden Partnergemeinden sind eine lange Strecke, aber für die Aussöhnung der ehemaligen „Erzfeinde“ sollte dies kein Hindernis sein. Um 12 Uhr fuhren wir nach Lens, einer Industriestadt von ca. 45 Tausend Einwohnern, die ein neues Museum „Le Louvre“ in seinen Mauern beherbergt (ein Ableger des Louvre in Paris). Berühmte Kunstwerke waren zu bewundern, aber leider fehlten deutsche Beschreibungen. Dafür konnten wir die Arbeit der „Otterstädter Stickelspitzer“ begutachten, die das ganze Museumsareal eingezäunt haben. In Oignies besuchten wir anschließend die Fördertürme der alten Kohleminen und die riesige neue Schauspielhalle „Le Métaphone“ auf demselben Gelände. Das Abendessen konnte dann nach dem Abklingen der vorher von einigen eingefangenen Magen- und Darmprobleme einigermaßen normal eingenommen werden.

Am Sonntag, dem 12.10., um 9.30 Uhr Abfahrt aus der von großen Abraumhalden geprägten Landschaft in Richtung Laon. Diese nordfranzösische Stadt in der „Ile de France“, Hauptstadt des Departements Aisne, auf einem aus der Ebene aufragenden Bergrücken gelegen, hat eine gotische Kathedrale (12./13. Jh.) und erlebte 1814 einen Sieg Blüchers über Napoleon. Weiter ging’s nach Reims, der alten Krönungsstadt Frankreichs, im Mittelpunkt der nördlichen Champagne im Departement Marne gelegen und Standort der gotischen Kathedrale Notre Dame aus dem 13. Jh. Und Ort der bedingungslosen Kapitulation der deutschen Streitkräfte am 7.05.1945.

Das „Centre Pompidou“ in Metz in Lothringen, Hauptstadt des Departements Moselle, besichtigten wir bei Regen nur von außen. Hier verabschiedeten wir unseren Fremdenführer M. Luc, der per Bahn nach Luxemburg zurückfuhr. Gegen 21 Uhr sind wir dann wieder glücklich und voller Eindrücke in Mutterstadt gelandet.

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