Besuch bei unseren Freunden in Praszka 23. - 27.06.2010
Diesmal hatten sich unsere polnischen Freunde in Praszka für unsere Anfahrt etwas Besonderes ausgedacht. Die beiden Vorsitzenden des dortigen Partnerschaftsvereins empfingen uns schon am Flughafen mit einem Bus. Aber zunächst stand erst einmal Breslau (Wroclaw) auf dem Programm. Da wir, 26 Mutterstadter, schon um acht Uhr auf dem Flughafen ankamen, hatten wir den ganzen Tag Zeit für die Stadt, die wir mit dem Bus und teilweise zu Fuß durchwanderten. Höhepunkte waren natürlich das Rathaus und der Ring (Rynek), aber neben Kathedrale und anderen Kirchen auch die Jahrhunderthalle und vor allem das eindrucksvolle „Panorama Raclawicka“, ein riesiges Rundgemälde, in dem der Betrachter aus dem Zentrum heraus die Schlacht von Raclawice 1794 gegen russische Truppen rund um sich herum erlebt.

Am folgenden Morgen brachten uns die polnischen Freunde zum Schloss Fürsten-stein (Ksiaz) bei Waldenburg. Fürstenstein ist (nach der Marienburg) die größte Burg Polens. Dieses Schloss wurde zwar 1945 durch russische Plünderung seines gesamten Inventars beraubt, ist aber sonst gut erhalten und lohnt eine ausführliche Besichtigung. Anschließend führte uns die Fahrt zum Gut Kreisau, wo unter der Naziherrschaft die Widerstandsgruppe „Kreisauer Kreis“ unter Leitung von Helmuth James von Moltke zusammenkam. Das Gut ist heute eine internationale Begegnungsstätte. Besonders eindrucksvoll war die evangelische „Friedenskirche“ in Schweidnitz (Swiednica), die zu den bedeutendsten Sehenswürdigkeiten Schlesiens zählt und seit 2001 auf der Weltkulturerbe-Liste der UNESCO steht. Diese größte Fachwerkkirche Europas aus dem Zeitalter des Barock ist im Innern besonders reich ausgestattet. Am Eulengebirge entlang ging es dann nach Glatz (Klodzko) an der Neiße zur Übernachtung.

Der nächste Tag sollte uns in unsere Partnerstadt Praszka bringen. Aber zunächst unternahmen wir noch einen Ausflug in die entgegengesetzte Richtung nach Bad Altheide (Polanica-Zdroj) und durch das Heuscheuergebirge nach Czermna (Schä-delkapelle) und Bad Kudowa. Die wunderschön gelegenen und sehr gepflegten Badeorte waren eindrucksvoll, die Landschaft des Glatzer Berglandes kann auch einen Pfälzer begeistern. Und damit die Fahrt im Bus trotz der herrlichen Landschaft nicht zu lang wurde, hatten wir Liederbücher dabei und konnten fleißig üben, um dann in Praszka mit unseren Liedern unsere Gastgeber zu erfreuen.

Über Neiße und Oppeln erreichten wir am Abend fast pünktlich Praszka, wo wir schon erwartet und sehr herzlich empfangen wurden. Gemeinsam mit unseren Gastgebern feierten wir bei einem ausgedehnten Mahl Wiedersehen oder neues Kennenlernen. Bei dieser Gelegenheit verlieh der Vorsitzende des Partnerschaftsvereins, Hans-Dieter Kuch, zwei Medaillen an die beiden Leiter des Praszkaer Vereins und überreichte Gastgeschenke auch an die Mitglieder des Gemeinderats.

Am folgenden Morgen fand ein Empfang beim Bürgermeister von Praszka statt, wo Beigeordneter Klaus Lenz die Gemeinde Mutterstadt vertrat und ebenfalls ein Gast-geschenk überreichte. Am Nachmittag waren wir dann Gäste auf dem Johannisfest, das von verschiedenen Musikgruppen aus der Region und von Lied- und Tanzbeiträgen gestaltet wurde. Besonders viel Beifall erhielten zwei Tanzpaare aus unserer Mitte, Mitglieder der Volkstanzgruppe des Historischen Vereins Mutterstadt unter Leitung von Eva Maria Auer, mit ihren Beiträgen in eigens mitgebrachten Kostümen. Höhepunkt des Festes aber war, als eine in lange Gewänder gekleidete „Jungfrauen“-Gruppe ihre Blumenkränze der vorbeifließenden Prosna übergaben, ein alter, aber jetzt wiedererweckter polnischer Brauch.

Von den 26 Mutterstadtern waren 10 auf eigenen Wunsch im Hotel untergebracht, wurden aber auch von Praszkaer Gastgebern betreut und zum Essen eingeladen. Die anderen waren in Familien untergebracht. Der Abend durfte nicht zu lang wer-den, denn am Sonntagmorgen mussten uns unsere Gastgeber schon um fünf Uhr zum Bus bringen. Der Abschied war trotz der frühen Morgenstunde sehr herzlich, und am frühen Nachmittag kamen wir voller guter Eindrücke und Erinnerungen wieder in Mutterstadt an.

Hans-Dieter Kuch

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